Wärmespeicherofen

Wärmespeicherofen (Specksteinofen) – Erfahrungsbericht [Life Hack]

Wer mit Feuer Wärme erzeugen möchte, braucht einen Kaminofen und Brennholz. Da aktuell viele Leute überhaupt in die Ofen-Thematik einsteigen, dachte ich mir, dass ich wieder meine Erfahrung bekannt gebe, Fragen dazu beantworte und mit ein paar Life Hacks vielleicht weiterhelfen kann.

Was ist ein Wärmespeicherofen / Specksteinofen?

Es gibt normale Heizöfen, Kachelöfen, gemauerte Öfen und welche mit Wärmespeicherfunktion, meist eben mit Speckstein. Der Wärmespeicherofen ist quasi das Mittelding zwischen einem Kachelofen und einem normalen Kaminofen („Schwedenofen“).

Ein normaler Ofen gibt schnell die Wärme an seine Umgebung ab und ist heiß, solange das Feuer brennt. Er kühlt aber schnell wieder ab, wenn nur mehr wenig Glut über ist.

Ein Kachelofen ist das andere Extrem: Man heizt ihn zuerst stundenlang auf und es dauert bis er Wärme abgibt. Dafür speichert er die Wärme sehr lange und gibt sie auch nachdem das Feuer erloschen ist, für sehr viele Stunden ab.

Der Wärmespeicherofen ist also ein normaler Kaminofen, der zusätzlich etwas Speicher in Form von Steinen, wie eben Speckstein, verbaut hat, um wie ein Kachelofen auch nach dem Erlöschen des Feuers noch etwas Wärme abstrahlt.

Wie zündet man einen Kaminofen am besten an?

Hier sollte man das harte Brennholz (dicke Holzscheite) unten als Basis stapeln und oben weiches Anzündholz + Anzünder positionieren, damit es wie eine Kerze von oben nach unten abbrennt. Je nach Baugröße des Brennraums kann unten die Lage Brennholz variieren. Bei meinem Wärmespeicherofen geht sich nur eine Schicht mit den harten Brennholz aus, also konkret 2 Stück zu je 33 cm, und darüber baue ich schon einen Holzturmstapel aus weichem Holz, wo ich auch die Anzündwolle dazwischen geben.

Die primäre und sekundäre Zuluft muss immer beim Anzünden und beim Nachlegen auf das Maximum gestellt sein. Sobald die großen Holzscheite brennen, kann man die Luftzufuhr wieder auf ein Minimum geben.

Optional kann man beim Anzünden die Ofentüre leicht offen, also angelehnt lassen, dann entsteht zusätzlich ein Luftzug, der den Effekt hat, wie wenn man ins Feuer blasen würde. Das hilft vor allem bei den ersten 1-2 Minuten. Dann sollte man aufpassen, dass nicht zu viel Rauch in den Raum kommt.

Außerdem sollte die Außentemperatur nicht über 15 Grad Celsius liegen, da es sonst sein kann, dass der Abzug im Kamin nicht richtig funktioniert. Öfen besser daher unter dieser Außentemperatur betreiben.

Wie lange dauert es bis ein Wärmespeicherofen warm wird?

Je nach Bauform dauert es schon 1-2 Stunden, bis man etwas Wärme spürt und die kalten Steine sich langsam erwärmen. Daher ist es umso wichtiger, dass am Anfang ein schönes großes Anzündfeuer entfacht wird, damit das Aufheizen beschleunigt wird. Richtig schön wird es erst nach zirka 2 Stunden, wenn man dann auch bereits wieder Holz in die Glut nachgelegt hat.

Wie lange speichert ein Specksteinofen Wärme?

Das hängt ebenfalls von der Bauart ab, aber die gängigsten Modelle strahlen zwischen 2-5 Stunden noch Wärme ab. Mein Modell konkret ist der „Fireplace Kaminofen Adamis Stahl 7 kW EEK: A+“ und der speichert zirka 5 Stunden die Wärme und gibt sie wunderschön an die Umgebung ab.

Wo bekommt man Brennholz? (Winter 2022)

Ja, heuer ist ein chaotisches Jahr und nicht nur, dass die Rohstoff- und Energiepreise (Gas, Strom, Öl, Diesel…) in Europa explodiert sind, so wurden auch fast alle Brennholz-Bestände in Österreich aufgekauft. Einerseits durch Panik-Käufe jener, die plötzlich mehr Brennholz als sonst gekauft haben (das kennen wir schon vom Klopapier aus der Corona Pandemiezeit) und andererseits sind viele erst durch die Krise auf Kaminöfen umgestiegen.

Es gibt daher keine eindeutige Antwort auf diese Frage, aber man sollte folgende Wege probieren, wenn man noch Brennholz (Scheitholz) für heuer benötigt:

  • Auf Willhaben.at nach „Brennholz“ und nach lokalen Anbietern suchen. Hier variieren die Preise, aber durchschnittlich sollte man etwas um € 150,- pro RM Hartholz finden.
  • Bei den Baumärkten immer wieder nachfragen, die haben zumindest jetzt die superteuren Scheitholz-Säcke zu 10kg um zirka € 7,- oder Briketts (10 kg zu zirka 7 Euro) wieder lagernd.
  • Im eigenen Dorf oder Bezirk bei Nachbarn, Freunden und Familie nachfragen. Vielleicht hat noch jemand eine Quelle, wo man etwas bekommt.
  • Konkret bei Hornbach gibt es frisches (also noch restfeuchtes) Brennholz, das man aber nur im Anhänger abholen kann und eben selber trocknen muss. Wenn man es indoor lagern kann, könnte man es vielleicht sogar heuer noch verwenden. Es sollte unter 20% Restfeuchte aufweisen. Messgeräte gleich dazukaufen!

Wie immer freue ich mich, wenn ich dem einen oder der anderen mit meinem Artikel weiterhelfen konnte und wenn ihr mir konstruktives Feedback in den Kommentaren oder via Kontaktformular hinterlassen wollt.

Auf das die Krisen und Kriege bald enden und der Winter möglichst mild heuer ausfallen möge! 🙂

Emanuel

Emanuel Grand, Gitarrist, Sänger und Songwriter.

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